Berücksichtigen Sie bitte, dass viele Fertigprodukte unter Verwendung von Milch und Milchprodukten hergestellt worden sind. Zudem können Medikamente und Zahnpasten Milchzucker (Lactose) enthalten. Wichtig ist, dass abgesehen von der Meidung milchzuckerhaltiger Speisen, die Ernährung wie beim Gesunden erfolgen sollte:
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Eine milcharme oder milchfreie Ernährung birgt die Gefahr einer Calciumunterversorgung (Knochen!). Dies gilt speziell für Kinder, die noch wachsen. Wir empfehlen deswegen unbedingt den Ersatz der
Kuhmilch durch Sojamilch oder lactosearme Spezialmilch (siehe oben). Milch anderer Tiere (Ziegenmilch, Schafsmilch, Stutenmilch) enthält ebenfalls Milchzucker und ist als Ersatz nicht geeignet.
Bei Sojamilch sollte darauf geachtet werden, dass sie calciumangereichert ist. Dies ist für alle Sojamilchnahrungen für Säuglinge der Fall. Bei Sojamilchprodukten aus dem Reformhaus müssen Sie
die Deklaration beachten. Die Calciumzufuhr kann man auch durch calciumreiche Mineralwässer oder durch mit Calcium angereicherte Fruchtsäfte verbessern.
Achten Sie bitte auch darauf, dass die Diät nur so streng sein muß, dass keine Beschwerden auftreten. Die Restenzymaktivität im Darm führt dazu, dass viele Erwachsene Milchzuckermengen von bis
5-10g/Mahlzeit vertragen, besonders in Joghurt (Kinder proportional weniger!). Auch der Einsatz des Enzymes Laktase in Tablettenform kann dieses Problem lösen (s.o.).
Trotzdem ist es oft notwendig, Calcium in Medikamentenform zu ersetzen, besonders wenn länger als 6-12 Monate eine Diät notwendig ist. Die Dosierung des Calcium-Medikamentes muß ärztlicherseits
festgelegt werden, evtl. nach einer Analyse der Calciumzufuhr durch ein Diätprotokoll. Sprechen Sie Ihren betreuenden Arzt bitte darauf an.
Beachten Sie bitte noch folgenden Hinweis:
Wenn Sie oder Ihr Kind unter einer konsequenten milchzuckerfreien Ernährung nicht beschwerdefrei werden oder akut heftige Beschwerden auftreten, so ist eine Vorstellung bei Ihrem
Kinderarzt/Hausarzt erforderlich! Die Laktoseintoleranz kann prinzipiell auch eine Komponente einer anderen Darmkrankheit sein, die ggf. weiter abgeklärt werden muss.
Die Milchzuckerunverträglichkeit ist im Prinzip eine harmlose Störung, mit der sich gut leben läßt, wenn man über die Ursachen, Folgen und die Diät gut Bescheid weiß.